Job Speed Dating 2025

Viele Goldkärtchen wechselten die Seiten

Neues Konzept des Job Speed Dating in der Mittelschule Freilassing kommt gut an – Bei Schülern wie Betrieben

Das Job Speed Dating in der Mittelschule Freilassing (Berchtesgadener Land) war wieder ein hervorragendes Angebot für Jugendliche, die eine Ausbildung machen wollen, und für Betriebe, die eine Lehrstelle anzubieten haben, um sich zu präsentieren, ins Gespräch zu kommen und für ein Praktikum respektive einen Ausbildungsplatz zu empfehlen. Sehr gut kamen die Neuerungen des seit 2013 in Freilassing etablierten Formats an.

Eine davon: Bei gegenseitigem Interesse vergab der Betrieb gleich einen festen Termin für ein Bewerbungsgespräch oder ein Praktikum. Der zukünftige Azubi erhielt dazu eine „Goldcard“, auf der dieser Termin schriftlich fixiert wurde. Viele solche Kärtchen wechselten die Seiten, wie unsere Zeitung vor Ort beobachtete.

 

49 Schüler lernten fast 40 Unternehmen kennen

Das vom Wirtschaftsforum Freilassing, der Mittelschule Freilassing und weiteren Partnern organisierte Job Speed Dating, wird kontinuierlich weiterentwickelt. Den Ablauf effizienter zu gestalten und mehr Verbindlichkeit in die Veranstaltung zu bringen, diese Anliegen standen heuer im Fokus und stießen auf gute Resonanz.

Projektleiter Ernst Sattler, der den Vormittag gewohnt humorvoll moderierte, stellte den Teilnehmern – fast 40 Betriebe aus unterschiedlichen Branchen und 49 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Mittelschule Freilassing – das erneuerte Konzept vor. Ganz wichtig sei es, dass die Schüler ins Reden kämen. „Schüler, bitte macht den Mund auf, damit euch die Firma kennenlernt“, so seine Aufforderung.

 

Schüler informierten sich im Vorfeld über Firmen

Neu sei auch, erklärte Sattler im Gespräch mit uns, dass diesmal nur diejenigen Abschlussschüler teilnehmen, die keine weiterführende Schule besuchen wollen, sondern sich ganz klar für eine Ausbildung ausgesprochen haben. Zudem hätten sie sich im Unterricht im Vorfeld über die Unternehmen und die angebotenen Ausbildungsberufe eingehend informiert.

Erhalten geblieben sei freilich die Grundidee des Job Speed Dating, wie Sattler betonte. Also in zwei, jeweils zweistündigen Runden, alle fünf Minuten mit einer anderen Firma (20 pro Runde) in Kontakt zu kommen, die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten kennenzulernen und damit den eigenen Horizont zu erweitern. Zudem werde bei der Veranstaltung geübt, frei und offen zu kommunizieren, was wiederum gut für die Persönlichkeitsbildung ist.

Auch Bürgermeister Markus Hiebl war persönlich vor Ort, um sich über das erneuerte Konzept zu informieren und die Teilnehmer zu begrüßen. Sein großer Dank ging an die Betriebe, dass sie sich die Zeit für die jungen Leute nehmen.

 

Bürgermeister ermutigt Schüler und dankt Firmen

Das Stadtoberhaupt ermutigte die Abschlussschüler, sich mit den Ausbildern auszutauschen und viel zu fragen. Er wünschte den Jugendlichen viel Glück, genau den Ausbildungsberuf zu finden, der ihnen liege und Spaß mache.

Das ließen sich diese nicht zweimal sagen. Nachdem der Gong ertönt war und das Job Speed Dating von Sattler offiziell eingeläutet wurde, begaben sich die Schüler zu den Ständen, wo ein Ausbilder, oft zusammen mit einem Azubi, sie freundlich in Empfang nahm. So wie eine Schülerin aus der M-Zug-Klasse, die Automobilkauffrau lernen möchte, weil sie sich für Technik interessiert und gerne Kontakt zu Menschen hat. Oder der 15-Jährige aus der 9. Klasse, der unbedingt Verkäufer in einem Supermarkt werden will. Beide überzeugten durch ihre Ausstrahlung, ihr freundliches Wesen und eine ordentliche Bewerbungsmappe, und so durften sich beide über ihre erste Goldkarte freuen.

Weil sich viele junge Leute anscheinend sehr gut vorbereitet hatten, interessiert waren, sich und ihre Pläne mit netten Worten vorstellten, Fragen auf Lager hatten sowie Lebensläufe und Bewerbungsmappen mit dabei hatten, herrschte während des gesamten Vormittags eine geschäftige, rundum positive Stimmung in der Aula. Einige Schüler, die wir nach ihrem Fazit fragten, sagten uns, dass sie den persönlichen Charakter des Job Speed Datings als sehr angenehm empfanden. Man könne sich bei dieser Art von Veranstaltung gezielter unterhalten als etwa auf den Berufsorientierungsmessen, wo immer so ein großer Ansturm sei.

 

Positive Rückmeldungen von Schülern und Betrieben

Das Feedback der Betriebe über das modifizierte Konzept war ebenfalls durchwegs positiv, wie sich in einer kurzen Umfrage zeigte. Die Ausbilder fanden es sehr gut, dass nur Schüler teilnahmen, die auch wirklich motiviert waren, eine Ausbildung zu machen. Und mit der Goldkarte habe man gleich vor Ort einen festen Termin für ein Vorstellungsgespräch oder ein Schnupperpraktikum vereinbaren können. Damit würde es den Schülern leicht gemacht, den Betrieb auf unkomplizierte Weise kennenzulernen.

Auf unsere Frage, wie es nach der Veranstaltung weiter gehe, sagte Ernst Sattler, dass nach einiger Zeit bei den Betrieben und der Schule nachgefragt werde, was die Goldkarten-Termine letztendlich gebracht hätten, also wie viele Praktika vereinbart wurden und wie viele Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden. Bei diesen Gesprächen sei man freilich auch offen für Anregungen und Ideen, so der Projektleiter, damit am Ende beide Seiten profitieren und die Vermittlungsquote weiter steigt.

 

Freilassinger Anzeiger v. 08.02.2025 – Karin Kleinert M. A.


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